Fehlende Ausbildungschancen für junge Menschen sind nicht nur ein individuelles Problem der Betroffenen, das Phänomen hat gesamtgesellschaftliche Relevanz. Denn der demographische Wandel der Gesellschaft bringt es mit sich, dass in den nächsten Jahren in Deutschland eine große Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitskräften entstehen wird. Um den Wirtschafts- und Ideenstandort Deutschland langfristig zu sichern, ist das Land auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen.
Gleichzeitig können Jugendliche heute zwischen so vielen Ausbildungsangeboten wählen, dass Orientierungsprobleme entstehen können. Viele Unternehmen suchen mit sehr differenzierten Ausbildungsangeboten händeringend Auszubildende, während viele Jugendliche von der Existenz ganzer Berufsfelder gar nichts wissen.
Hier setzt das Projekt „Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten“ an. Zum einen werden die beteiligten Jugendlichen durch zehn verschiedene Förderangebote in ihren individuellen Fähigkeiten bestärkt, zum anderen wird eine Berufsorientierung forciert, die bestehende Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt verdeutlicht und mit den Talenten und Interessen der Schülerinnen und Schüler abgleicht. So können passgenaue Lösungen für den Einstieg in die Ausbildung erarbeitet werden.
Die zehn Projektmodule werden an den Schulen in bereits bestehende Berufsorientierungskonzepte eingebaut, so dass die Einbindung ins Schulprogramm sowie eine Nachhaltigkeit der Maßnahmen gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist die Umsetzung von „Zukunft fördern“ an den Projektschulen Teil der Individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern – Die Jugendlichen werden anhand ihres eigenen Entwicklungsstandes sowie ihrer individuellen Stärken und Interessen gefördert und unterstützt.
Festgehalten ist dies auch in einem Rahmenkonzept des Ausbildungskonsens NRW, dem die Landesregierung, die Organisationen der Wirtschaft, die Gewerkschaften, die Arbeitsverwaltung und die Kommunen angehören. Die Projektförderer, die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW, haben in einer Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung im Bereich der Berufs- und Studienorientierung beschlossen, entsprechende Maßnahmen enger zu verzahnen. Das Ergebnis:
Seit 2008 profitieren weit über 100.000 Schülerinnen und Schüler an über 1600 nordrhein-westfälischen Schulen von den 10 Modulen zur vertieften Berufsorientierung.
Hier finden Sie weitere Texte zu den Themen Zukunft fördern in der Sekundarstufe I, zur Studienorientierung in der Oberstufe und einen Hintergrundtext zur Förderung von Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte im Projekt.